Arthur Koestler Ursachen der menschlichen Misere

 

Das «reptilische Gehirn» und das sogenannte «Paläosäugetier-Gehirn» bilden zusammen das sogenannte limbische System, das man der Einfachheit halber das «Althirn» bezeichnen kann, im Gegensatz zum Neocortex, der spezifisch menschlichen «Denkhaube». Während jedoch die vorsintflutlichen Strukturen im Zentrum unseres Gehirns, die die Instinkte, Leidenschaften und biologischen Triebe steuern, von den flinken Händen der Evolution kaum berührt wurden, vergrößerte sich der Neocortex der Hominiden in den letzten fünfhunderttausend Jahren mit einer geradezu explosionsartigen Geschwindigkeit, die in der Geschichte der Evolution ohnegleichen ist – manche Anatomen haben den Vorgang mit dem rapiden Wachstum eines Tumors verglichen.

 

Es scheint, als sei diese Gehirnexplosion in der zweiten Hälfte des Pleistozäns (also vor etwa einer halben Millionen Jahre) auf der Bahn jener Exponentialkurven verlaufen, die uns in jüngster Zeit so vertraut geworden sind – Bevölkerungsexplosion, Informationsexplosion usw. –, und vielleicht liegt hier mehr als nur eine oberflächliche Analogie vor, denn alle diese Kurven zeigen beschleunigten Ablauf der Geschichte an. Explosionen haben nun einmal keine harmonischen Ergebnisse, und in diesem Fall war das Ergebnis offenbar, daß die Denkhaube, die sich so rasant entwickelte und dem Menschen seinen Verstand bescherte, mit den älteren emotionsgebundenen Strukturen nicht richtig verbunden und koordiniert wurde. Die Nervenbahnen zwischen den archaischen Strukturen des Stammhirns und dem Neocortex sind anscheinend unzulänglich.

 

So ließ das explosive Gehirnwachstum eine geistig unausgeglichene Spezies entstehen, bei der sich altes Gehirn und neues Gehirn, Gefühl und Intellekt, Glaube und Vernunft in den Haaren liegen. Auf der einen Seite der blasse Abdruck rationalen Denkens, eine an einem dünnen, allzu leicht reißenden Faden hängende Logik; auf der anderen Seite das angeborene Ungestüm leidenschaftlich vertretener irrationaler Glaubenssätze, das sich in den Massenmorden der Vergangenheit und der Gegenwart austobt.

 

Hätten die neurophysiologischen Indizien uns nicht das Gegenteil bewiesen, wäre zu erwarten gewesen, daß sich das primitive alte Gehirn im Verlauf der Evolution allmählich zu einem komplizierteren Instrument entwickelt hätte – wie die Kiemen in die Lunge oder die Vordergliedmaßen des Reptilvorfahren in die Flügel des Vogels, die Flossen des Wals, die Hände des Menschen verwandelt wurden. Statt jedoch das alte Gehirn in ein neues umzuwandeln, gab die Evolution sich damit zufrieden, der alten Struktur einfach eine neue, differenziertere Struktur aufzupfropfen, ohne Funktionsüberschneidungen zu verhindern und ohne das neue Gehirn mit eindeutigen Kontrollbefugnissen über das alte auszustatten.

 

Kraß ausgedrückt: Die Evolution hat ein paar Schrauben zwischen dem Neocortex und dem Hypothalamus locker gelassen. Für diese endemische Unzulänglichkeit im Nervensystem des Menschen prägte MacLean den Terminus Schizophysiologie. Er definierte sie als «eine Dichotomie in der Funktionsweise des phylogenetisch älteren und des neueren Cortex, die der Grund für den Kontrast zwischen emotionalem und verstandesgemäßem Verhalten sein könnte. Während unsere intellektuellen Funktionen sich im jüngsten und am höchsten entwickelten Teil des Gehirns abspielen, wird unser affektives Verhalten weiterhin von einem relativ undifferenzierten und primitiven System, von archaischen Strukturen im Gehirn gesteuert, deren Grundmuster sich im gesamten Verlauf der Evolution von der Maus bis zum Menschen nur wenig ändert.»

 

Die Hypothese, diese Art von Schizophysiologie gehöre zu unserem genetischen Erbteil, sei gleichsam in die Spezies eingebaut, könnte die zuvor erwähnten Krankheitssymptome weitgehend erklären. Der chronische Konflikt zwischen rationalem Denken und irrationalem Glauben, der Kontrast zwischen den Wachstumskurven der Wissenschaften einerseits und der Ethik andererseits, ließe sich endlich erklären und physiologisch ausdrücken. Und jedes Leiden, das sich physiologisch ausdrücken läßt, sollte letzten Endes auf Heilmittel ansprechen – worauf ich später zu sprechen kommen werde. Im Augenblick mag der Hinweis genügen, daß der evolutionäre Fehler, der die schizophysiologische Veranlagung des Menschen entstehen ließ, mit der schnellen, fast brutalen Aufpfropfung (statt Umwandlung) des Neocortex auf die älteren Strukturen begonnen hat, wodurch es zu der ungenügenden Koordinierung zwischen dem neuen und dem alten Gehirn und der unzulänglichen Kontrolle des ersteren über das letzte kam.

 

Ehe wir diesen Abschnitt beschließen, sollten wir noch einmal betonen, daß die Annahme, das angeborene Rüstzeug des Menschen sei dem vieler Tierarten zwar überlegen, enthalte aber irgendeinen schwerwiegenden Fehler im Schaltkreis des Nervensystems, jenem kostbarsten und empfindlichsten aller Instrumente, für den Evolutionsforscher nichts Unwahrscheinliches hat. Wenn der Biologe von «evolutionären Schnitzern» spricht, wirft er der Evolution nicht etwa vor, sie habe es nicht geschafft, ein theoretisches Ideal zu erreichen, sondern er spielt auf eine ganz bestimmte, einfache Tatsache an: auf eine offensichtlich von den naturgegebenen Normen der technischen Leistungsfähigkeit abweichende Erscheinung, die ein Organ seines wirksamen Einsatzes beraubt – man denke an das monströse Geweih des inzwischen ausgestorbenen irischen Elchs. Schildkröten und Käfer werden durch ihren Panzer gut geschützt, aber er macht sie so toplastig, daß sie sich nicht mehr mit eigener Kraft umdrehen können, wenn sie beim Kampf oder infolge eines Mißgeschicks auf dem Rücken zu liegen kommen; sie müssen deshalb verhungern, ein grotesker Konstruktionsfehler. Kafka sah darin einen symbolischen Ausdruck für das Schicksal des Menschen.

 

Die größten Fehler traten jedoch bei der Evolution der verschiedenen Gehirnarten auf. So entwickelte sich das Gehirn der Wirbellosen um die Speiseröhre herum, so daß diese bei der Vergrößerung und Weiterentwicklung des Nervenmasse immer mehr zusammengedrückt werden mußte (was zum Beispiel den Spinnen und Skorpionen widerfuhr: sie können durch Schlund und Speiseröhre nur Flüssigkeiten aufnehmen und sind zu Blutsaugern geworden). In seinem Werk The Origin of Vertebrates («Der Ursprung der Wirbeltiere») erklärt der englische Physiologe Walter H. Gaskell dazu:

 

Zur Zeit der ersten Wirbeltiere führte die Evolution die Gliederfüßler wegen der Art, wie das Gehirn von der Speiseröhre durchbohrt wurde, zu einem tragischen Dilemma: Entweder hatte das Tier die Fähigkeit, die Nahrung zu verdauen, aber nicht die Intelligenz, sie zu erbeuten; oder es hatte die Intelligenz, sie zu erbeuten, aber nicht die Fähigkeit, sie zu verdauen.

 

Und Wood Jones, ein anderer großer Naturwissenschaftler meint:

 

Hier ist also der Weiterentwicklung des Gehirns bei den Wirbellosen ein Schlußpunkt gesetzt ... Die Wirbellosen begingen einen fatalen Fehler, als sie begannen, ihr Gehirn rings um die Speiseröhre zu entwickeln. Ihr Versuch, ein großes Gehirn zu erwerben, mißlang ... Es mußte ein neuer Anfang gemacht werden.

 

Der neue Anfang wurde von den Wirbeltieren gemacht. Eine der Hauptordnungen der Wirbeltiere, die australischen Marsupialier oder Beuteltiere (die ihre Embryos im Gegensatz zu uns Plazentaliern in Beuteln tragen), landete in einer neuen Sackgasse. Ihrem Gehirn fehlt ein wichtiger Bestandteil, das Corpus callosum (der Balken), ein ausgeprägter Nerventrakt, der bei plazentalen Säugetieren die rechte mit der linken Gehirnhemisphäre verbindet. Die neuere Gehirnforschung hat inzwischen eine grundlegende funktionale Trennung der beiden Gehirnhemisphären nachgewiesen, die einander ergänzen wie Yin und Yang. Die beiden Hemisphären müssen offenbar zusammenarbeiten, damit das Tier (oder der Mensch) seine Möglichkeiten voll ausschöpfen kann. Das Fehlen des Corpus callosum läuft also auf eine unzulängliche Koordinierung zwischen den beiden Hälften des Gehirn hinaus – eine Tatsache, die verdächtig bekannt klingt. Sie trägt vielleicht die Hauptverantwortung dafür, daß die Evolution bei den Marsupialiern zwar viele Arten hervorgebracht hat, die ihren plazentalen Vettern verblüffend ähnlich sind, dann aber beim Koalabären auf der evolutionären Leiter steckenblieb.

 

Ich werde später noch einmal auf das faszinierende und zu unrecht vernachlässigte Thema «Beuteltiere» zu sprechen kommen. In diesem Zusammenhang hier sollen uns die Beuteltiere und die Gliederfüßler nur nachdenklich stimmen und es uns etwas leichter mache, die Möglichkeit zu akzeptieren, daß vielleicht auch der Homo sapiens das Opfer einer fehlerhaften Gehirnkonstruktion ist. Wir haben zum Glück ein ausgeprägtes Corpus callosum, das die linke und die rechte Gehirnhälfte horizontal integriert; aber in der vertikalen Richtung, von der Region des begrifflichen Denkens bis zu den dumpfen Tiefen des Instinkts und der Leidenschaft, steht es nicht so gut. Die Befunde aus dem physiologischen Laboratorium, die tragischen Annalen der Geschichte und die banalen Anomalien unseres täglichen Verhaltens führen alle zu derselben Schlußfolgerung. ¶

 

 

Es gibt noch einen anderen Ansatzpunkt, über die mißliche Lage des Menschen nachzudenken: Das Kleinkind hat eine weit längere Periode der Hilflosigkeit und totalen Abhängigkeit von seinen Eltern durchzumachen als die Jungen irgendeiner anderen Spezies. Die Wiege ist ein ausbruchsichereres Gefängnis als der Beutel des Känguruhs.

 

Man könnte nun spekulieren, daß diese frühe Erfahrung der Abhängigkeit das ganze Leben hindurch nachwirkt und daß sie zumindest teilweise für die Bereitschaft des Menschen verantwortlich ist, sich der Autorität von Individuen und Gruppen zu unterwerfen und durch Doktrinen und moralische Imperative beeinflussen zu lassen. Die Gehirnwäsche beginnt in der Wiege.

 

Ein Hypnotiseur suggeriert seinem Patienten zunächst, daß er sich seinen Suggestionen öffnen soll. Der Patient wird also konditioniert, für Konditionierung empfänglich zu werden. Das hilflose Kleinkind ist einem ähnlichen Prozeß unterworfen. Es wird in einen willigen Empfänger vorgefaßter Meinungen verwandelt. So lange die Geschichte zurückreicht, entwickelten oder wählten die meisten Menschen das System von vorgefaßten Meinungen und Glaubenssätzen, für die sie zu leben und zu sterben bereit waren, nicht etwa selbst; sie wurden ihnen zugewiesen durch die zufälligen Gegebenheiten ihrer Geburt. Dulce et decorum est pro patria mori, süß und ehrenvoll ist es, für das Vaterland zu sterben, sagt das Sprichwort – in welchem Vaterland einen der Storch auch absetzen mag. Bei der Entscheidung für einen Glauben, einen Sittenkodex, eine Weltanschauung, für ein Leben als eifernder christlicher Kreuzritter, als fanatischer, in den Heiligen Krieg ziehende Mohammedaner, als überzeugter Puritaner oder Royalist, spielte die kritische Vernunft bestenfalls eine untergeordnete Rolle. Die zahlreichen Katastrophen in der Geschichte des Menschen gehen vor allem auf seine exzessive Fähigkeit und sein brennendes Verlangen zurück, sich mit einer Gruppe oder einer Nation, mit einer Kirche oder Sache zu identifizieren und deren Credo selbst dann unkritisch und begeistert zu übernehmen, wenn die betreffenden Dogmen aller Vernunft widersprechen, den eigenen Interessen schaden und dem Selbsterhaltungstrieb Hohn sprechen.

 

Dies führt uns zwangsläufig zu der altmodischen Schlußfolgerung, unsere Spezies leide nicht etwa an einem Übermaß an Aggression, sondern an einer übermäßigen Neigung zu fanatischer Hingabe. Schon ein flüchtiger Blick auf die Geschichte zeigt: Die Zahl der individuellen Morde, begangen aus selbstsüchtigen Motiven, spielt in der menschlichen Tragödie eine unbedeutende Rolle, verglichen mit der Zahl der Menschen, die aus selbstloser Loyalität gegenüber einem Stamm, einer Nation, einer Dynastie, einer Kirche oder einer politischen Ideologie hingemetzelt wurden – ad majorem Dei gloriam. Abgesehen von wenigen Kriegen, die aus Gewinnsucht oder sadistischen Beweggründen ausgetragen wurden, wurde in Kriegen nicht etwa um persönlicher Vorteile willen gefochten, sondern weil man sich einem König, einem Land oder einer Sache verschrieben hatte. Mord aus persönlichen Motiven kommt in allen Kulturen, unsere eigene eingeschlossen, statistisch gesehen, selten vor. Das vorherrschende Phänomen in der Geschichte ist Mord aus selbstlosen Beweggründen, unter Einsatz des eigenen Lebens.

 

Hier muß ich zwei kurze polemische Bemerkung einschieben.

 

Erstens: Als Freud ex cathedra verkündete, Kriege würden verursacht durch aufgestaute aggressive Instinkte auf der Suche nach einem Ventil, war man geneigt, ihm zu glauben, weil man sich schuldig fühlen konnte – obgleich er nicht die Spur eines historischen oder psychologischen Beweises für seine Behauptung vorlegte. Wer je in einer Armee gedient hat, kann bezeugen, daß gegen den Feind gerichtete Aggressionsgefühle im trostlosen Einerlei des Krieges kaum eine Rolle spielen. Soldaten hassen nicht. Sie haben Angst, langweilen sich, hungern nach Sex und haben Heimweh; entweder sie kämpfen aus Resignation, weil sie keine andere Wahl haben, oder mit Begeisterung für König und Vaterland, die wahre Religion, die gerechte Sache – nicht von Haß, sondern Loyalität getrieben. Denn wie gesagt: Die Tragödie des Menschen liegt nicht in einem Übermaß an Aggression, sondern in einem Übermaß an Hingabebereitschaft.

 

Die zweite polemische Bemerkung richtet sich gegen eine andere Theorie, die in letzter Zeit bei den Anthropologen Anklang fand: der sogenannte «territoriale Imperativ». Er besagt, daß der Ursprung der Kriege in dem Trieb einiger Tierarten liegt, ihr Land- oder Wasserrevier um jeden Preis zu verteidigen. Mich überzeugt diese Theorie nicht mehr als Freuds These. Die Kriege des Menschen wurden, von wenigen Ausnahmen abgesehen, nicht um individuellen Besitz an Grund und Boden geführt. Tatsache ist, daß der Mann, der in den Krieg zieht, sein Haus verläßt, das es angeblich zu verteidigen gilt, und seine Waffen weit davon entfernt abfeuert. Was ihn dazu veranlaßt, ist nicht der biologische Trieb, seine eigenen Felder und Wiesen zu schützen, sondern seine Devotion gegenüber Symbolen, die ihre Kraft aus Stammeskulten, göttlichen Geboten oder politischen Schlagworten beziehen. Kriege werden nicht um Territorien geführt, sondern um Worte.

 

 

Das bringt uns zum nächsten Punkt unserer Bestandsaufnahme der möglichen Ursachen der menschlichen Misere. Die tödlichste Waffe des Menschen ist die Sprache. Er ist für die hypnotische Wirkung von Schlagworten ebenso anfällig wie für ansteckende Krankheiten. Und bei einer Epidemie ist es dann die Gruppenmentalität, die zur Herrschaft gelangt. Sie gehorcht ihren eigenen Gesetzen, die sich von den Verhaltensregeln des Individuums unterscheiden. Wenn sich ein Mensch mit einer Gruppe identifiziert, wird seine Fähigkeit zu vernünftigem Denken vermindert, seine Empfindungen und Leidenschaften aber durch so etwas wie eine Gefühlsresonanz oder positive Rückkopplung intensiviert. Der einzelne ist kein Killer, die Gruppe ist es, und indem er sich mit ihr identifiziert, wird er in einen Killer verwandelt. Diese teuflische Dialektik spiegelt sich in der Geschichte von Kriegen, Verfolgungen und Völkermord. Und die hypnotische Macht des Wortes ist der Hauptkatalysator solcher Umwandlung.

 

Die Reden Adolf Hitlers waren seinerzeit die mächtigsten Triebkräfte der Zerstörung. Lange vor der Erfindung der Druckerpresse lösten die Worte von Allahs erwähltem Propheten eine emotionale Kettenreaktion aus, die die Welt von Mittelasien bis zur Atlantikküste erschütterte. Ohne Worte gäbe es keine Dichtung – und keinen Krieg. Die Sprache ist der wichtigste Faktor unserer Überlegenheit über unsere Brüder, die Tiere – und in Anbetracht ihres explosiven Gefühlspotentials eine ständige Bedrohung für unser Überleben.

 

Diese anscheinend paradoxe Feststellung wird durch neuere Freilandbeobachtungen japanischer Affengesellschaften veranschaulicht, bei denen man festgestellt hat, daß verschiedene Horden einer Spezies überraschend unterschiedliche Gewohnheiten – man könnte fast sagen, verschiedene Kulturen – entwickeln können. So haben sich manche Horden angewöhnt, Kartoffeln vor dem Verzehr in einem Fluß zu waschen, andere tun dies nicht. Gelegentlich treffen umherziehende Gruppen von Kartoffelwäschern auf Nichtwäscher, und beide Gruppen beobachten das seltsame Verhalten der anderen mit offensichtlicher Verwirrung. Anders als die Bewohner von Liliput, die wegen der Frage, an welchem Ende das Ei von Rechts wegen aufgeklopft werden müssen, heilige Kriege führten, erklären die kartoffelwaschenden Affen ihren nicht waschenden Brüdern keineswegs den Krieg, denn die bedauernswerten Geschöpfe haben keine Sprache, die ihnen erlaubt, das Waschen zu einem göttlichen Gebot und den Verzehr ungewaschener Kartoffeln zu einer todeswürdigen Gotteslästerung zu erklären.

 

 

‹A. K., Der Mensch – Irrläufer der Evolution. Die Kluft zwischen unserem Denken und Handeln – eine Anatomie menschlicher Vernunft und Unvernunft, aus dem Englischen übersetzt von Jürgen Abel, erschienen im Scherz Verlag: Bern, München 1978›