Humberto R. Maturana ‹*14. 9. 1942 Santiago de Chile; lebt dort›

 

Professor für Biologie und Autor wegweisender Schriften zur Erkenntnis aus biologischer Sicht. In seiner 1997 bei Suhrkamp auf deutsch erschienenen ‹Biologie der Realität› versammelt er seine wichtigsten Grundlagentexte, unter anderem: ‹Biologie der Kognition› (1970), ‹Biologie der Sprache› (1978) und ‹Ontologie des Beobachtens – Die biologische Grundlagen des Selbst-Bewußtseins und des physikalischen Bereichs der Existenz› (1990), aus denen die hier versammelten Zitate stammen. All dies sind Aufsätze, die in Fachzeitschriften erschienen sind, und auch wenn Maturana es auf bewundernswerte Weise versteht, die Leserschaft bei der Hand zu nehmen und Schritt für Schritt in sein Gedankengebäude ein- und durch es hindurchzuführen – der Abstraktionsgrad ist durchweg ein sehr hoher. Zur einführenden Vorablektüre empfiehlt sich daher das Buch ‹Der Baum der Erkenntnis. Die biologischen Wurzeln menschlichen Erkennens›, das Maturana zusammen mit Francisco J. Varela 1984 herausbrachte (deutsch 1987 bei Scherz und seit 2009 im Fischer Taschenbuch Verlag), das Maturanas zentralen Gedanken von der «Autopoiesis» (dem selbsterschaffenden, selbsterhaltenden Prinzip alles Lebendigen) mit vielen konkreten Beispielen und Illustrationen veranschaulicht. Zur Nachbereitung des Themas sei schließlich ein drittes Buch empfohlen, weil es sich dem Komplex noch einmal in einer anderen Form nähert, nämlich in unterhaltsamer Dialogform: Humberto R. Maturana und Bernhard Pörksen, ‹Vom Sein zum Tun: Die Ursprünge der Biologie des Erkennens› (Carl-Auer Verlag, 2002, 2. Auflage 2008).